Alle Infos auf einen Blick

Bestimmt hast du viele Fragen im Zusammenhang mit einer Ausbildung an einer Fachschule. Wie sehen die Rahmenbedingungen einer Ausbildung aus? Gibt es Förderungen? Und welche Zugangsvoraussetzungen muss ich mitbringen? In den folgenden 3 Bereichen wollen wir versuchen, all deine Fragen zu beantworten.

Rahmenbedingungen

Die Nachfrage nach Erzieher:innen ist nach wie vor sehr groß. Bremen hat bereits viel unternommen, um diesen Bedarf zu erfüllen. Verschiedene Programme wurden entwickelt, um möglichst vielen Menschen – unabhängig von ihrer jeweili­gen Lebenslage – die Möglichkeit zu bieten, diesen Beruf zu ergreifen.

Aufstiegs-BAföG

Angehende Erzieher:innen können für die Zeit der fachschulischen Ausbildung (Vollzeit und Teilzeit*) das sogenannte Aufstiegs-BAföG beantragen. Dies umfasst für kinderlose Alleinstehende monatlich bis zu 963,- Euro. Für Ehepart­ner*innen und eigene Kinder stehen über das Aufstiegs-BAföG noch weitere monatliche Leistungen zur Verfügung. Das Aufstiegs-BAföG wird unabhängig vom Einkommen der Eltern gewährt.

Diese Beiträge werden als Vollzuschuss gewährt und müssen nicht zurückgezahlt werden!

Ab dem Schuljahr 2022/23 besteht die Möglichkeit das Aufstiegs-BAföG auch für die neue Teilzeit-Ausbildung* am Schulzentrum Blumenthal zu beantragen.

Weitere Informationen
NBank: Online-Antrag zum Aufstiegs-BAföG
BMBF: Informationen zum Aufstiegs-BAföG
BMBF: Antragsformulare zum Aufstiegs-BAföG

* formal handelt es sich um eine gestreckte Vollzeit im Umfang von mindestens 25 Unterrichtsstunden verteilt auf 4 Werktage

Zusätzliche Pauschalleistungen

Die Senatorin für Kinder und Bildung zahlt darüber hinaus seit September 2021 allen Fachschüler:innen in der Weiterbildung zur/zum Erzieher:in zwei jährliche Pauschalleistungen, unabhängig davon, ob sie eine Teilzeit- oder Vollzeitaus­bildung absolvieren. Dies gilt auch für diejenigen, die aktuell ein Stipendium oder die Bildungsprämie in Anspruch nehmen. Sie alle bekommen eine Digitalisierung- und eine Mobilitätspauschale.

Die Digitalisierungspauschale beläuft sich auf 900,- Euro pro Jahr und dient der Beschaffung von technischer Hardware, eines leistungsstarken Internetzugangs oder ähnlicher digitaler Hilfsmittel.

Die Mobilitätspauschale in Höhe von 600,- Euro pro Jahr kann ebenfalls frei für den Bereich der Mobilität genutzt werden, z.B. für ein Jahresticket der öffentlichen Verkehrsmittel oder als Investition in ein Fahrrad.

Diese Pauschalleistungen werden nicht auf das BAföG angerechnet!

Ausbildungs-Prämie

Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung besteht für alle staatlich geprüften Erzieher:innen im Land Bremen die Möglichkeit einmalig die Aufstiegsfortbildungs-Prämie in Höhe von 4.000,- Euro zu beantragen.

Weitere Informationen:
NBank: Online-Antrag zur Aufstiegsfortbildungs-Prämie

Die Aufstiegsfortbildungs-Prämie wird nicht auf das BAföG angerechnet!

Verdienstmöglichkeiten

Bereits im Anerkennungsjahr (Berufspraktikum) verdienen angehende Erzieher:innen etwa 1.650,- Euro brutto. Nach der Ausbildung ist der Verdienst abhängig von dem jeweiligen Arbeitsplatz.

Vorteile

Das Image des Erzieher:innenberufs war in der Vergangenheit nicht das beste. Zu wenig Geld, schlechte Arbeitsbedingungen und eine nicht ausreichende Ausstattung. Dies sind Vorurteile, die teilweise noch verbreitet sind. Hier hat sich in den letzten Jahren aber einiges getan. Seitens der Politik und verantwortlicher Stellen gab und gibt es große Anstrengungen, den Beruf deutlich attraktiver zu gestalten. Mittlerweile ist der Beruf der/des Erzieher:in ein sicherer Arbeitsplatz mit sehr guten Zukunftsperspektiven. Denn qualifizierte Fachkräfte sind wichtiger und gefragter denn je.

Gute Job- und Zukunftsperspektiven

Eine Ausbildung zur/zum Erzieher:in ist äußerst vielseitig und bietet viele Möglichkeiten. Fachkräfte sind in Kita’s und Horteinrichtungen genauso gefragt, wie in anderen sozialen Einrichtungen, wie beispiels­weise Familienberatungen, Suchtberatungen oder Jugendwohnheimen.

Sicherer Arbeitsplatz

Der Beruf der/des Erzieher:in ist krisensicher. Er ist nicht davon abhängig, wie sich Umsätze entwickeln.

Hohe Qualität in der Ausbildung

Seitens der Politik und verantwortlicher Stellen gab und gibt es große Anstren­gungen, die Ausbildung sowie den Beruf der/des Erzieher:in deutlich attraktiver zu gestalten. Mittlerweile ist der Erzieher:innenberuf ein zukunfts­sicherer Arbeitsplatz mit vielen Perspektiven. Denn qualifizierte Fachkräfte sind gefragter denn je.

Austausch und starke Gemeinschaft

Als Erzieher:in arbeitest du nie allein. Auf Teamgeist, Austausch unter Kolleg:innen und gegenseitige Unter­stützung wird sehr großen Wert gelegt. Das gibt Sicherheit, ein gutes Gemeinschaftsgefühl und hilft enorm, sich gegenseitig zu spiegeln.

Regelmäßige Weiterbildungs­möglichkeiten

Eine stetige Weiterentwicklung des Fachwissens ist wichtig. Daher werden regelmäßig Weiterbildungen angeboten, mit denen sich Erzieher:innen je nach Schwerpunkt weiterqualifizieren können.

Voraussetzungen

Je nach Bundesland variieren die Zugangsvoraussetzungen. Für Bremen und Bremerhaven gelten die nachfolgenden Regelungen.

Für alle Ausbildungs- und Schulformen sind die Zugangs­voraus­setzungen gleich

Du hast mindestens einen Mittleren Schulabschluss und eine mindestens zweijährige, abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung (z.B. als sozial­pädagogische Assistentin/ sozialpädagogischer Assistent, oder als Kinder­pfleger:in) oder eine als gleichwertig anerkannte berufliche Tätigkeit von mindestens drei Jahren. 

Auf die Berufstätigkeit kann die Ableistung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), des Bundes­freiwilligen­dienstes (BFD) oder des Europäischen Freiwilligen­dienstes (EFD) angerechnet werden, wenn Tätigkeiten in einem sozial­päda­gogischen Einsatzfeld übernommen wurden.

Oder du hast eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung oder eine mindestens zweijährige anerkannte Berufs­ausbildung, jeweils in Verbin­dung mit einem Praktikum von mindestens 900 Stunden (als beglaubigte Kopie).

Bewerber:innen mit einem nichtdeutschen Schulabschluss müssen noch eine deutsche (B2-Prüfung) und eine englische Sprachprüfung (B1-Prüfung) ablegen.

Überdies ist allen Fachschulen wichtig, dass du an einem persönlichen Beratungs­gespräch teilnimmst. Es geht schließlich um Menschen und direkte Kontakte.

Welche Unterlagen brauchen die Fachschulen von Dir?

  • einen Aufnahmeantrag, den du allerdings erst nach dem persönlichen Beratungs­gespräch bekommst
  • einen tabellarischen Lebenslauf mit Bild
  • Zeugnisse des bzw. der Bildungs­abschlüsse (mind. Mittlerer Schulabschluss) als beglaubigte Kopie
  • Den Nachweis einer beruflichen Ausbildung oder schulischen Vorbildung mit ausgewiesener Praxiserfahrung

Wenn du eine Zusage bekommst, brauchen die Fachschulen später noch diese Unterlagen von dir:

  • ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis (nach Erhalt eines Anforderungsscheins)
  • eine ärztliche Bescheinigung über deine gesundheitliche Eignung für diesen Beruf (nach Erhalt eines Vordruckes)
  • einen Nachweis über eine Masern- Schutzimpfung
  • einen Nachweis über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs, der nicht älter als zwei Jahre ist
  • einen Nachweis des Wohnsitzes in Bremen bzw. eine Freistellungserklärung des abgebenden Bundeslandes

Dir fehlt etwas? Kein Problem. Die Fachschulen stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.

FAQ

Du hast noch Fragen, die nicht beantwortet wurden?
Hier noch einmal die häufigsten Fragen und Antworten auf einen Blick.

Für wen ist eine Erzieher:innenausbildung das Richtige?

Wer den Beruf der/des Erzieher:in ergreifen möchte, sollte sich grundsätzlich gerne mit Menschen beschäftigen. Erzieher:innen arbeiten sehr viel mit Kindern oder Jugendlichen, stehen aber auch mit Eltern, Institutionen und Behörden in Kontakt. Neben sozialer Kompetenz, Teamfähigkeit und Einfüh­lungsvermögen ist auch die Reflexionsfähigkeit eine wichtige Eigenschaft. Das eigene Handeln reflektieren und hinterfragen zu wollen, ist nicht nur eine wichtige Kompetenz, die während der Ausbildung gefragt ist. Auch im Berufs­leben spielt sie eine große Rolle. Es sollte daher die Bereitschaft bestehen, sich regelmäßig fortzubilden und sich selbst als Erzieher­:innen-Persön­lichkeit weiterzuentwickeln.

Wo kann ich als Erzieher:in arbeiten?

Als Erzieher:in kannst du in Kindergärten/Kitas arbeiten, in der Ganztags­betreu­ung von Grund- und weiterführenden Schulen, Internaten, in Wohngruppen für Kinder und Jugendliche, in Jugendzentren, in therapeutischen Einrich­tungen, in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder in Kur-/Ferienheimen.

Wie viel verdiene ich als Erzieher:in?

Rund drei Viertel aller Erzieher:innen arbeiten im öffentlichen Dienst. Für sie gilt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Die Entgelttabellen werden im besonderen Teil TVöD Sozial- und Erziehungsdienste (TVöD SuE) festge­schrieben. Der TVöD wird regelmäßig neu verhandelt, so das Erzieher:­innen regelmäßig von Gehaltserhöhungen profitieren.

Mehr Infos unter: oeffentlicher-dienst.info/tvoed/sue/

Ist eine Ausbildung auch in Teilzeit möglich?

Ja, eine Ausbildung in Teilzeit ist möglich und wird auch gerne von Menschen genutzt, die aus finanziellen und strukturellen Gründen nicht die Ausbildung in Vollzeit absolvieren können oder möchten. Diesen Menschen wird damit eine Möglichkeit geboten, neben ihrer bisherigen oder neuen beruflichen Tätigkeit die Weiterbildung zur/zum Erzieher:in zu absolvieren.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es?

Für Erzieher:innen gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten, z. B. Fachkraft für Inklusions- und Integrationspädagogik, Erlebnis-/Naturpädagog:in, Theater­pädagog:in oder auch betriebswirtschaftliche Weiterbildungen wie Fachwirt:in im Erziehungswesen. Außer­dem gibt es die Möglichkeit, Führungs­positionen zu übernehmen – als Gruppen- oder Einrichtungsleitung.

Wie sieht die Arbeitsmarktsituation für Erzieher:innen aus?

Erzieher:innen haben sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das liegt zum einen daran, dass die Branche generell sehr viele Möglichkeiten bietet. Zum anderen werden Erzieher:innen händeringend gesucht, weil es seit 2013 einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für jedes Kind gibt, welches das erste Lebensjahr vollendet hat. Hinzu kommt, dass für die nächsten Jahre eine Verrentungswelle von pädagogischem Personal erwartet wird.

Welchen Abschluss habe ich nach der Ausbildung?

Der schulische Teil der Erzieher:innenausbildung wird mit dem sog. Anerkennungsjahr abgeschlossen. Nach bestandener Prüfung erfolgt das einjährige Berufspraktikum. Dieses verläuft nach den Richtlinien der Senatorin für Kinder und Bildung und schließt nach erfolgreichem Kolloquium mit der staatlichen Anerkennung, sprich mit dem Abschluss zur/zum staatlich anerkannten Erzieher:in ab. Zusätzlich erlangst du mit deinem Fachschulexamen die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. 

Falls du weitergehende Informationen benötigst, suchst du am besten den direkten Kontakt zu einer/einem Berater:in der drei Fachschulen!